Greifswald entdecken

Möwe auf Säule

Hansestadt am Bodden

Für viele Reisende liegt die Hansestadt am Bodden fernab ihrer Reisewege. Bei der Anfahrt nach Rügen bietet sich eher ein Halt in Stralsund an, auf dem Weg zur Insel Usedom wäre auch ein Schwenk nötig. Dabei ist die lebendige Universitätsstadt eine echte Perle. Sie bietet neben den typischen Giebelhäusern, ein Muss für jede echte Hansestadt, viel maritimes Flair. Durch die vielen Studierenden hat Greifswald auch ein aktives kulturelles und ein vielfältiges kulinarisches Angebot. Zentral liegt der große Marktplatz, der Turm vom Dom St. Nikolai in der Nähe überragt das Stadtbild. 

In der Fußgängerzone befindet sich das Caspar-David-Friedrich-Zentrum, das dem romantischen Maler gewidmet ist und viele seiner Gemälde zeigt. Greifswald feiert 2024 den 250. Geburtstag seines berühmten Sohnes. Ein beliebtes Motiv seiner Werke ist die Klosterruine von Eldena. Sie befindet sich heute in einem öffentlichen Park wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Im Sommer lohnt sich dort auch ein Besuch des Strandbades Eldena.

Maritimes im Fischerdorf Wieck und am Museumshafen nahe dem Stadtzentrum

Zu jeder Jahreszeit ist ein Besuch im Fischerdorf Wieck zu empfehlen.
Eine markante Zugbrücke, die noch von Hand geöffnet und geschlossen
wird, führt hier über den Fluss Ryck. Doch das maritime Erlebnis bietet Greifswald auch direkt am Rand der Innenstadt. Im Museumshafen sind viele alte Schiffe zu bestaunen. An warmen Tagen lädt dort die Promenade an der Salinenstraße zum Bummeln und Verweilen ein.

Ich besuchte Greifswald an einem kalten Januartag. Selbst der Bodden war von einer Eisschicht bedeckt und auf dem Ryck klimperten die dünnen Schollen, als der Ausflugsdampfer von seiner Fahrt heimkehrte. So zog es mich eher in die Stadt, wo ich die veganen Köstlichkeiten bei Bommelz und im Café Küstenkind testete. Beides sind unbedingte Empfehlungen, auch wenn das „Bommelz“ gerade umgebaut wurde und neben eingeschränkten Sitzmöglichkeiten nur einen Teil der Speisen anbieten konnte. Im Frühjahr wird dort mit größerem Platzangebot auch die Speisekarte wieder vollständig verfügbar sein.  

Was ich gern noch gesehen hätte: den Universitätskerker. Hier saßen einst Studenten ein, für so schwerwiegende Vergehen wie das Fehlen bei Vorlesungen. Der ist allerdings nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Die Universität Greifswald ist sehr sehenswert. Sie wurde 1456 gegründet und ist eine der ältesten in Deutschland. So bleibt mir ein Anlass, bald nochmal nach Greifswald zu reisen.

Greifswald

Region: Vorpommern
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen (VR)
Einwohner: 60.000

Geokoordinaten: 54° 06′ N, 13° 23′ O

Anfahrt

Mit der Bahn:

  • Direkte Verbindung mit dem ICE ab Berlin und Binz auf Rügen
  • Direkte Regionalbahnverbindung ab Stralsund, Pasewalk und Swinemünde (Insel Usedom)

Mit dem Rad:

  • Direkt am Ostsee-Radweg

Mit dem Auto:

  • Von Hamburg (ca. 300 km) über die A 20 bis Greifswald, weiter über die B 109
  • Von Berlin (ca. 230 km) über die A 20 bis Gützkow, weiter über die B 111 und Landstraße

Parkmöglichkeiten:

  • Parkplatz Salinenstraße, Ladebower Chaussee 11. 17493 Greifswald, mit Parkkarte

Wohnmobilstellplatz:

  • Caravanparkplatz Museumshafen, Marienstraße 9, 17493 Greifswald

Greifswald in Bildern

Die kleine Tippkiste: Das solltest Du in Greifswald nicht versäumen

Universitätskarzer – Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts sassen hier Studenten ein, wenn sie Vorlesungen verpassten oder respektlos gegenüber dem Lehrpersonal waren, zu Besichtigen im Rahmen von Führungen, Domstraße 11

Top veganes und vegetarisches Angebot

Café Küstenkind Greifswald

Vegane Empfehlung: Cafè Küstenkind

Lange Straße 69,
von früh bis zum frühen Abend (100 % vegetarisch mit vielen veganen Optionen)

Gemütliches, studentisches Café. Viele vegane Süßspeisen, Frühstück und herzhafte Snacks mit vielen veganen Optionen

Donnerstag – Dienstag: 9:30 – 19:30 Uhr

Vegane Empfehlung: Bommelz

Steinbäckerstraße 14,
mittags und nachmittags (100 % vegan)

Vegane Burger, Vöner und Kuchen. Liebevoll und persönlich geführtes Restaurant mit alternativem Touch, sehr guter Vöner. Die Gaststätte war bei meinem Besuch im Umbau, ab Frühjahr 2024 mit mehr Platz und wieder kompletter Speisekarte geöffnet.

Dienstag – Freitag: 12 – 16 Uhr
Samstag: ab 12 – 17 Uhr

 

Gaststätte Bommelz Greifswald
Koeppenhaus in Greifswald

Vegetarische Empfehlung: Cafè Koeppen mit Regionalladen

Bahnhofstraße 4-5,
mittags (vegetarische Optionen)

Café im Literaturzentrum „Koeppenhaus“. Ein tägliches, vegetarisches Mittagsgericht, selten auch vegan. Regionale Produkte werden für die Gerichte verwendet und sind im Regionalladen erhältlich.

Montag – Freitag: 11 bis 14:30 Uhr, Regionalladen: 11 bis 18 Uhr

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